Montag, 23. April 0:19 | 8886 x gelesen | 0 Kommentare | |||||||||
Dominic Jentsch dominiert Eurotour in Treviso | |||||||||
Berichterstattung 10-Ball Eurotour in Treviso - Thomas Ramseyer swissbillard.ch 164 Spieler fanden sich ein im norditalienischen Treviso zur 10-Ball Eurotour. Aus der Schweiz waren Dimitri Jungo, Pascal Wirth, Fabrizio Burato, Gianni Campagnolo, Jonni Fulcher und der junge Bümplizer Daniel Schneider am Start. Aus den ersten fünfzig der Gesamtrangliste war nur gerade ein Schwede nicht in Treviso. Schwieriger Einstand
Daniel Schneider musste in der ersten Partie gegen einen jungen Holländer antreten und fiel in kürze 6:1 in Rückstand, es sah nach einem desaströsen Einstand aus. Aber Schneider gelang es anscheinend seine Nervosität abzuschütteln und er schaffte die Wende in dem er sieben Spiele in Serie für sich entschied und seine erste Eurotour Partie nach hartem Kampf 8:6 gewann. Nach diesem Erfolg traf er dann mit Diaz-Pizarro auf einen erfahrenen Turnierkämpen, der ihm mit 8:3 nicht viel Chancen liess. Gegen den Russen Andrey Seroshtan wäre für den Bümlizer nochmals einen Sieg drin gelegen. 7:6 lag er vor brachte dann aber keine Zehn mehr ins Loch und beendete sein Eurotour Debut auf dem 129. Rang. Enttäuschung für JungoGanz und gar nicht nach Plan startete Jungo ins Turnier. Gleich nach der ersten Partie gegen Andreas Gerwen aus Schweden musste er auf die Verliererseite wechseln. Dort fegte er zunächst den Iren Alan Conway mit 8:1 vom Tisch. Conway war von Jungos Savespiel sichtlich überfordert. Tags darauf gewann Jungo das erste Spiel gegen den Kroaten Skorput musste dann aber nach der Mittagspartie gegen den Italiener Vittorio de Falco die Segel streichen. Der Bieler, der als Nummer drei ins Turnier gestiegen war, lag 6:4 und 7:6 in Führung aber de Falco liess nicht locker und konnte das Steuer schliesslich herumreissen. Nach diesem Resultat landete Dimitr Jungo auf dem enttäuschenden 65. Platz - genau wie der als Nummer 6 gesetzte Belgier Serge Das. Gemäss der Eurotour Gesamtrangliste hat sich Jungo dennoch um einen Platz auf Rang zwei verbessert, allerdings nur weil einige Spieler Nullwertungen aufweisen. Jonni Fulcher bezwingt FeijenJonni Fulcher, der in Genf lebende Engländer mit schottischen Wurzeln, stand nach einem Bye und einem Sieg über einen unbekannten Italiener in der zweiten Siegerrunde gegen den Holländischen Top-Profi Niels Feijen am TV-Tisch.
Die Partie verlief äusserst spannend bis zum Schluss. Fulcher konnte einen 6:4 Rückstand in ein 7:7 verwandeln, wobei er dabei das Glück für einmal ausgiebig auf seiner Seite wusste. So liess ihm Feijen nach einem Foul-Anstoss die Zehn vor der Ecktasche, die Fulcher mit Ball in Hand in einer einfachen Combo versenkte. Ansonsten gelang beiden Spielern bemerkenswerte Saves und Re-Saves und Fulcher gelang die Entscheidende Zehn im 15. Spiel zum 8:7 Endstand. Die nächste Begegnung war gegen Francisco Diaz Pizarro, der zuvor Schneider und auch Fabrizio Burato (8:4) vom Tisch gefegt hatte. Diesmal war es Fulcher, der 7:4 in Führung ging und dann doch nicht über die Ziellinie kam. Der Südspanier aus Malaga drehte auf und schaffte den Sieg 8:7. Ein weiterer Sieg Fulcher (8:5) gegen Seroshtan (der zuvor ebenfalls gegen Schneider gespielt hatte) sicherte dem Engländer dann den Einzug ins Finaltableau. Dort traf er zu später Stunde auf den Portugiesen Manuel Gama. Fulcher kam nicht ins Spiel und nach anderthalb Stunden stand er mit 7:2 gegen die Wand. Leider lief das Spiel nicht auf einem Tisch mit Live-Stream und man sah nur den Ticker sich langsam nach oben bewegen. Aber nach dem 5:7 klickte er auf er falschen Seite und Fulcher beendete das Turnier auf dem 17 Platz. Ein ausgezeichnetes Resultat für ihn, der seit einem Jahr mehr an seinem Haus baut als Billardkugeln herum schiebt. Einnicken vor dem ComputerKozoom zeigte einige spannende und interessante Spiele. Man wünschte sich vielleicht eine noch etwas bessere Auflösung bei den Videos, die auf dem TV Tisch gemacht werden, aber Grundsätzlich ist es grossartig, dass die Partien jetzt im Nachhinein in voller Länge angeschaut werden können.
Es ist klar, dass nicht jeder Spieler das Queue so schnell schwingen kann wie Tony Drago aber die Begegnung zwischen dem Maltesen und dem Holländer Nick van den Berg war äusserst unterhaltsam, vermutlich auch für Zuschauer, die sonst kein Pool mit verfolgen (wenn es denn solche gab). Ohne zu hetzen versuchte van den Berg sichtlich, das Tempo auf dragonischem Niveau hochzuhalten. Beiden Spielern gelangen verblüffende Stösse und Drago überzeugte einmal mehr mit unerwarteten Befreiungsschlägen über mehrere Banden (benutzt er eigentlich ein Jump Queue?). Am Ende waren es aber die "Arbeiter" welche die die letzten Turnierstufen erreichten. Wer nicht weiss, wovon ich schreibe, sollte sich einmal durch 100 Minuten Jentsch gegen Burford quälen. Der 21 jährige Engländer Burford war in Sarajevo fünfter geworden und schaffte spielte auch in Treviso äusserst erfolgreich. Gleich zweimal musste er gegen Thomas Engert spielen. Während er die erste Begegnung 8:5 verlor gelang ihm in der zweiten ein entscheidender 8:7 Sieg in der Verliererqualifikation. Danach überzeugte er gegen Chris Melling (8:3), Piekarski (8:4) und Darren Appleton (8:5) ehe er gegen Jentsch 8:3 tauchte. Aber obwohl Jentsch die Partie klar gewann war sie schleppend langweilig. Beide Spieler tigerten nach jedem Stoss stundenlang um den Tisch und vor allem Burford enttäuschte dann obendrein oft mit völlig verpatzten Stössen. Kurz: Pool an der Schmerzgrenze oder schon jenseits davon. Final Jentsch gegen AlcaideDas Endspiel zwischen dem spanischen Internationalen David Alcaide und Jentsch begann viel gelassener. Man hatte den Eindruck, dass mit einer "Shot-Clock" gespielt wurde (war das so..) aber das zügige Spiel führte in keiner Weise zu mehr Fehlern, eher im Gegenteil. Bis zum 3:1 für Jentsch versenkten beide ihre Bälle flüssig und präzise. Es gab wenig Gelegenheit zu brillieren.
Meistens lag der Tisch offen da und Jentsch versenkte seine Kugeln mit unglaublicher Konstanz und Präzision. Dabei wirkt Jentsch, der am Shirt Werbung für die Bundeswehr trägt, etwas roboterhaft. Einem Terminator gleich walzt er seine Gegner nieder. Wer Arnold Schwarzenegger mag, dem dürfte Jentsch gefallen, wer mehr auf Terrence Hill steht, fühlt sich zuweilen im falschen Film. Hier sei festgehalten: Das Positionsspiel von Dominic Jentsch ist schier unübertreffbar. Rückzieher über drei Meter und mehr, Positionen über drei oder vier Banden, Jentsch hat alle Stösse im Repertoire. Meisterhaft. Entsprechend zwingt er seine Gegner durch Millimeter genaue Safes in hoffnungslose Situationen. Im fünften Spiel profitierte Jentsch von einem seiner ganz seltenen Fehler. Nach verfehlter zwei lagen die Kugeln ungünstig für Alcaide. Dieser entschied sich für einen riskanten Versuch die zwei dünn zu treffen und der Bande entlang in die Tasche zu rollen. Leider verfehlte er und der Terminator war wieder auf seiner Mission. Das achte Spiel beim Stande von 6:1 war bezeichnend für die ganze Begegnung. Jentsch spielte erfolglos an und überliess Alcaide einen offenen Tisch. Nach drei Stössen hatte dieser die Position versaut. Den Tränen nahe versenkte er noch eine schwierige Fünf, dann reichte es nur noch für eine verzweifelte Kombination auf die Zehn, die er erwartungsgemäss verfehlte. 7:1. Im letzten Spiel bekam der Deutsche Gelegenheit zu beweisen, dass er auch taktisches Geschick besitzt. Die Kugeln lagen vertrackt aber er liess Alcaide nicht ins Spiel kommen und der Spanier, der zu diesem Zeitpunkt noch den Kampfgeist einer Schildkröte besass, hatte nur noch Gummipfeile im Köcher. Etwa 55 Minuten dauerte das 8:1 zwischen Jentsch und Alcaide - mehr als doppel so lange das 8:3 im Halbfinal gegen Burford. 10 cm längere Haare, ein wenig mehr Tempo, ab und zu ein lockeres Lächeln oder ein Furz im falschen Moment. Ich wäre ein Dominic Jentsch Fan! | |||||||||
Kommentare
24.04.2012 10:06:52 von Mario Ugolini Dominic Jentsch dominiert Eurotour in Treviso Ahoi Dimi. Ich bin denoch mit dem 65. Platz sehr zufrieden. Mit einem Einzug ins Hauptableau oder den 17. Platz wärst du gerade die Nummer eins der Eurotour geworden, und dies wurde dir leider Verwehrt. Was aber leider nicht alle Wissen. Wenn man so Verkältet ist und nicht so Fit, ist es halt Schwierig Top Leistung Abzurufen. Schade gewesen.Soll keine Entschuldigung sein, aber Tasache sind es, leider.In St. Johann ab 30. Mai ist die nächste Eurotour. Dort ist auch wieder alles Offen. Ich freue mich schon mit dir Live vor Ort dem geschehen dabei zu sein. Nimms Looker, man kann nicht immer jedesmal Top Leistungen erwarten. Dein Palmares zeigt sehr gute Erfolge, darum geniesse es. Das Niveau ist halt sehr Gross an der Eurotour, und die Spannung ist da. Wer Live dabei ist Spührt das. Ich kann nur ein Lied davon Singen. Dimi freue wieder Live dich Spielen zu Sehen, und deine Spiel zu Geniessen, guet gmacht, Bravo. 23.05.2012 14:35:26 von Pascal Wirth Dominic Jentsch dominiert Eurotour in Treviso Was gibt es neues aus der Billardszene? Keine interessante Turniere oder SM-Spiele? Wann ist eigentlich das Finalwochenende der SM? Ahoi! 25.05.2012 08:07:35 von Mario Ugolini Dominic Jentsch dominiert Eurotour in Treviso Gute Frage Neues gibt es immer was. An diesem Wochenende wäre noch der Bielercup. Aber es Interessiert glaube niemandem. Bis jetzt nur 10 Anmeldungen obwohl das Preisgeld Garantiert ist. Gesammt 10000.- Franken. Mich würde schon Wunder nehmen was der wahre Grund ist. Und zur SM die findet in der Woche 25 statt in Sion. Siehe Billard Net. Ich Wünsche allen weiterhin viel Spass beim Billardspiel und Wettkämpfe. Am Mittwoch bin ich mit Dimitri an der Eurotour. Diese wird auch Live Uebertragen im Internet. freundlicher Gruss aus Biel. |
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